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Das Kassandra-Syndrom - Krisenblindheit in Organisationen

  • 26. Jan. 2022
  • 2 Min. Lesezeit

Kassandra hat einst den Untergang Trojas vorausgesehen, doch niemand glaubte ihr. Ähnlich ergeht es heute oft Mitarbeitenden, die Fehlerentwicklungen in ihren Unternehmen anprangern oder anzeigen und vor absehbaren Risiken warnen - aber ignoriert werden. Dabei ließen sich Krisen vermeiden oder abmildern, wenn Organisationen besser auf ihre Kassandras hören würden.


Im Umgang mit Gefahren und aufkommenden Krisen, ist immer wieder ein Muster zu beobachten: Die einen warnen und die anderen wollen es nicht wahrhaben. Später stellt sich dann heraus, dass man ein Chance gehabt hat, die Krise vielleicht nicht abzuwenden, aber zumindest abzumildern.


Kassandra - Rufe können eine Organisation vor Versäumnissen oder Fehlentwicklungen schützen - wenn es sich um eine berechtigte Kritik oder eine ernst zunehmende Befürchtung handelt.


Wie erkennt eine Führungskraft nun, ob es sich um eine Kassandra im Gegensatz zu einer Unke oder einem Narziss handelt?


Kassandra:

  • Die Kassandra verfolgt keine offensichtlichen persönlichen Interessen

  • Sie ist kooperationsbereit und fordert nicht

  • Die Lösungen lassen ein unternehmerisches Denken und Handeln erkennen

  • Die Kassandra trägt die Konsequenzen aus dem Problem mit

Unke:

  • Unken sind schon in der Vergangenheit mit pessimistischen Äußerungen aufgefallen

  • Sie können Low Performer sein, die von eigenen Defiziten oder Versäumnissen ablenken wollen

  • Die Vorhersagen sind nicht lösungsorientiert und eine Bereitschaft zur Unterstützung fehlt

  • Unkenrufe zeugen nicht von Interesse für, sondern von Misstrauen gegen das Unternehmen

Narziss:

  • Ein Narziss zeichnet sich vor allem durch Eigenliebe und Selbstbezogenheit aus

  • Der Fokus seines Handelns liegt auf der eigenen Person, seine Warnungen dienen mehr der Selbstinszenierung als der Abwendung einer Gefahr

  • Er gibt sich als High Performer, überschätz dabei aber die eigenen Fähigkeiten

  • Wenn es seinem Ruhm und dem eigenen Weiterkommen dient, kann der Narziss rücksichtlos handeln


Wie man Krisenwarnungen aktiv nutzen kann:


Krisenblindheit anerkennen

  • Warnungen sind für die betreffenden Personen oft unangenehm, da sie mit Anstrengungen verbunden sind

  • Ob die Mitarbeitenden, die Warnungen aussprechen, ernst zu nehmen sind oder nicht ist nicht leicht zu bestimmen, die Gefahr des Irrtums ist hoch

Ernst zu nehmende Warner herausfiltern

  • Kassandras warnen aus Pflichtgefühl und echter Besorgnis

  • Sie bleiben nicht beim Problem stehen und zeigen Interesse an Lösungen mitzuwirken

Kassandra- Rufe integrieren

  • ein Tool einrichten z.B. CIRS, in dem angezeigte Warnungen angehört, gesammelt und weitergeleitet werden

  • Führungskräfte sensibilisieren, dass sie Warnungen nicht abkanzeln und auch dann ernst nehmen, wenn nicht gleich fertige Lösungen präsentiert werden

  • Formate finden, in denen disruptiv gedacht werden und Erfolgsrezepte radikal hinterfragt werden können, um proaktiv Lösungen für mögliche Krisen zu entwickeln


Auch wenn die Krise vielleicht nie eintritt, ist es keine verschwendet Zeit, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Am Ende geht es darum, dass wir ganz persönlich lernen, Kassandra - Rufe als Chance zu verstehen, weil sich sonst auch in Organisationen nichts ändert.


Eine Coaching Begleitung kann Sie dabei unterstützen, für sich selbst und Ihr Team neue Wege zu gehen.


Sein Sie großartig und mutig jeden Tag auch in Krisenzeiten.









 
 

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